Herausforderungen der ambulanten Pflege:
Die Schwierigkeit, mit geringen Sachleistungen eine gute Grundversorgung sicherzustellen

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Reiner Henrich

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Die ambulante Pflege ist für viele Pflegebedürftige und ihre Angehörigen eine wertvolle Unterstützung, die es ermöglicht, das Leben trotz gesundheitlicher Einschränkungen in den eigenen vier Wänden fortzusetzen. Doch angesichts der begrenzten Sachleistungen, die durch die Pflegeversicherung bereitgestellt werden, wird es zunehmend schwierig, eine angemessene Grundversorgung sicherzustellen. Dieses Dilemma wird durch den Zeitmangel vieler Angehöriger verschärft, was dazu führt, dass ergänzende Sozialleistungen in Anspruch genommen werden müssen.

Die begrenzten Sachleistungen der Pflegeversicherung

Die Pflegeversicherung bietet für ambulante Pflegebedürftige verschiedene Sachleistungen, die jedoch oft nicht ausreichen, um den tatsächlichen Pflegebedarf abzudecken. Zu den Sachleistungen gehören unter anderem:

Pflegeeinsätze durch ambulante Pflegedienste: Diese Einsätze umfassen grundpflegerische Tätigkeiten wie Körperpflege, Ernährung und Mobilitätshilfen sowie pflegerische Betreuungsmaßnahmen.

– Hilfsmittel und technische Unterstützung: Bereitstellung von Pflegehilfsmitteln wie Rollstühlen, Pflegebetten und anderen technischen Hilfsmitteln, die den Alltag der Pflegebedürftigen erleichtern sollen.

Diese Leistungen sind jedoch an finanzielle Obergrenzen gebunden, die oft nicht ausreichen, um die umfassenden Pflegebedürfnisse vollständig abzudecken. Die Folge ist, dass Pflegebedürftige und ihre Familien gezwungen sind, aus eigenen Mitteln zusätzliche Pflegeleistungen zu finanzieren oder auf ergänzende Sozialleistungen zurückzugreifen.

Zeitmangel bei pflegenden Angehörigen

Ein weiteres großes Problem ist der Zeitmangel vieler pflegender Angehöriger. Die Pflege eines Familienmitglieds erfordert viel Zeit, Geduld und körperliche Anstrengung. Viele Angehörige stehen jedoch selbst unter dem Druck von Beruf und eigenen Verpflichtungen, was es ihnen erschwert, die notwendige Pflege kontinuierlich zu leisten. Die Belastung kann zu körperlicher und emotionaler Erschöpfung führen, was die Qualität der Pflege negativ beeinflusst und die Notwendigkeit externer Hilfe weiter erhöht.

Ergänzende Sozialleistungen als Notlösung

Angesichts der unzureichenden Sachleistungen und des Zeitmangels der Angehörigen bleibt oft nur der Weg, ergänzende Sozialleistungen zu beantragen. Dazu gehören:

– Hilfe zur Pflege: Diese Sozialleistung wird vom Sozialamt gewährt, wenn die Pflegeversicherung und das Einkommen der Betroffenen nicht ausreichen, um die notwendigen Pflegekosten zu decken.

– Wohnumfeld verbessernde Maßnahmen: Zuschüsse für Umbaumaßnahmen, die das Wohnumfeld pflegegerechter gestalten und die Selbstständigkeit der Pflegebedürftigen unterstützen sollen.

– Entlastungsbeträge: Zusätzliche finanzielle Unterstützung für haushaltsnahe Dienstleistungen und Betreuungsleistungen, die zur Entlastung der pflegenden Angehörigen beitragen sollen.

Diese Leistungen sind oft mit bürokratischem Aufwand und langen Wartezeiten verbunden, was den Zugang zu dringend benötigter Unterstützung verzögert und die Belastung für die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen weiter erhöht.

Fazit

Das derzeitige System der ambulanten Pflege in Deutschland steht vor erheblichen Herausforderungen. Die begrenzten Sachleistungen der Pflegeversicherung reichen oft nicht aus, um eine gute Grundversorgung zu gewährleisten. Gleichzeitig sind viele Angehörige nicht in der Lage, die benötigte Pflegezeit aufzubringen, was zu einer verstärkten Inanspruchnahme von ergänzenden Sozialleistungen führt. Dieser Zustand erfordert dringend eine Reform der Pflegefinanzierung und -unterstützung, um die Belastungen für Pflegebedürftige und ihre Familien zu mindern.

Wie können wir das System der ambulanten Pflege verbessern, um eine ausreichende Grundversorgung ohne übermäßige Belastung der Angehörigen sicherzustellen? Teilen Sie Ihre Gedanken und Vorschläge!

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