Komplexe Krankheitsbilder in der außerklinischen Intensivpflege

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Reiner Henrich

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Die außerklinische Intensivpflege stellt Pflegekräfte vor einzigartige Herausforderungen, da diese sich mit komplexen und chronischen Krankheitsbildern auseinandersetzen müssen. Besonders häufig treten in dieser Umgebung folgende Erkrankungen auf: Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Muskeldystrophie, Multiple Sklerose (MS), Querschnittslähmung sowie Schädel-Hirn-Verletzungen und zerebrale Blutungen oder Infarkte.

CHRONISCH OBSTRUKTIVE LUNGENERKRANKUNG (COPD):

Die COPD ist eine fortschreitende Lungenerkrankung, die durch Atemnot, Husten und Produktion von Sputum gekennzeichnet ist. In der Intensivpflege erfordert COPD eine kontinuierliche Überwachung der Atemfunktion und Sauerstoffsättigung, sowie die Anpassung der Beatmungstherapie und medikamentösen Behandlung zur Linderung der Symptome und Verlangsamung des Krankheitsverlaufs.

AMYOTROPHE LATERALSKLEROSE (ALS):

ALS ist eine degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems, die zu einer fortschreitenden Muskelschwäche führt. Intensivpflegende begleiten ALS-Patienten durch eine multidisziplinäre Versorgung, die Atemunterstützung, Ernährungsmanagement und die Förderung der kommunikativen Fähigkeiten umfasst.

MUSKELDYSTROPHIE:

Diese Gruppe von Erbkrankheiten führt zu einer fortschreitenden Schwäche und dem Verlust von Muskelmasse. Im intensivpflegerischen Kontext konzentriert man sich auf die Erhaltung der Mobilität und Atemfunktion sowie auf die Vermeidung von Komplikationen, wie Kontrakturen und kardiorespiratorischen Ereignissen.

MULTIPLE SKLEROSE (MS):

MS ist eine chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems, die zu physischen und kognitiven Beeinträchtigungen führen kann. In der Intensivpflege sind Überwachung und Management von Symptomen wie Spastik, Schmerz und Fatigue sowie die Koordination der rehabilitativen Maßnahmen von zentraler Bedeutung.

QUERSCHNITTSLÄHMUNG:

Eine Querschnittslähmung resultiert aus einer Schädigung des Rückenmarks und führt zu einer partiellen oder kompletten Lähmung unterhalb der Verletzungsstelle. Die Intensivpflege beinhaltet ein strenges Regime zur Dekubitusprophylaxe, Blasen- und Darmmanagement sowie respiratorische Unterstützung.

SCHÄDEL-HIRN-VERLETZUNG:

Die Versorgung von Patienten mit Schädel-Hirn-Verletzungen in der Intensivpflege umfasst das Monitoring und Management des intrakraniellen Drucks, die Minimierung von Sekundärschäden und die Unterstützung bei der Wiedererlangung der kognitiven und motorischen Funktionen.

HIRNBLUTUNG/INFARKTE:

Hirnblutungen oder Infarkte erfordern eine sofortige medizinische Intervention, um das Überleben und die Maximierung der neurologischen Funktion zu sichern. Intensivpflegende spielen eine entscheidende Rolle im Monitoring neurovitaler Funktionen und in der Frührehabilitation.

Die Behandlung und Pflege von Patienten mit den vorstehend aufgeführten Krankheitsbildern in der außerklinischen Intensivpflege erfordert eine hohe Fachkompetenz, interdisziplinäre Zusammenarbeit und ein tiefes Verständnis für die Komplexität jedes einzelnen Falls. Durch gezielte Pflegestrategien und den Einsatz modernster medizinischer Technologien strebt die Intensivpflege danach, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und ihren Zustand zu stabilisieren.

Es wird dringend empfohlen die Mitarbeiter eines Betriebes zu diesen Krankheitsbildern zu schulen, insbesondere dann, wenn Patienten mit eben diesen Krankheiten von ihnen versorgt werden.