Berufsstolz in der Pflege – Mehr als nur ein Gefühl

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Berufsstolz ist ein wesentlicher Bestandteil der professionellen Identität in der Pflege. Er manifestiert sich nicht nur in der individuellen Haltung der Pflegenden, sondern prägt auch die Qualität der Pflegepraxis. Die Bedeutung des Berufsstolzes wird in der aktuellen Literatur, wie beispielsweise in dem 2022 erschienen Pflegefachbuch „Berufsstolz in der Pflege – Das Mutmachbuch“, verfasst von German Quernheim und Angelika Zegelin, hervorgehoben, das zeigt, wie wichtig Berufsstolz für Pflegende in der Ausbildung, der Lehre und der Praxis ist.

Die Autoren betonen, dass Berufsstolz aus verschiedenen Facetten bestehe, darunter die Identität, Individualität, Leidenschaft, der Mut, Selbstwert, die Sinnhaftigkeit, das Wissen und die Bildung. Diese Elemente seien nicht nur theoretische Konzepte, sondern auch praktische Werkzeuge, die Pflegekräften helfen, ihre berufliche Rolle zu stärken und sich den Herausforderungen des Berufsalltags zu stellen.

Einer der Schlüsselaspekte des Berufsstolzes sei demnach die Fähigkeit, trotz chronischer Belastungen und ethischer Dilemmata standhaft zu bleiben. Die Autoren zeigen auf, wie Pflegende aktiv gegen unwürdige Arbeitsbedingungen vorgehen können. Dies beinhalte nicht nur das Erkennen und Ändern solcher Situationen, sondern auch die Entwicklung von Strategien, um mit den emotionalen und physischen Anforderungen des Pflegeberufs umzugehen.

Arbeitsporträts und Berichte aus der Praxis, die in dem Buch präsentiert werden, dienen als konkrete Rollenmodelle und bieten praktische Umsetzungstipps. Diese realen Beispiele illustrieren, wie Pflegende ihren Berufsstolz in der täglichen Arbeit zum Ausdruck bringen und welche positiven Auswirkungen dies auf Patienten und das Arbeitsumfeld hat.

Ein weiterer zentraler Punkt sei die Lobbyarbeit im Pflegeberuf. Die Autoren vermitteln, wie Pflegende sich erfolgreich darstellen und ihr Selbstbewusstsein nach außen tragen können. Dies ist besonders wichtig in einer Zeit, in der die Pflegebranche zunehmend öffentliche und politische Aufmerksamkeit erfordert.

Das Pflegefachbuch zeigt auch, dass Berufsstolz in der Pflege weder verordnet, angelesen noch gekauft werden könne. Er sei eine Haltung, die aus der professionellen Praxis und der persönlichen Entwicklung der Pflegenden erwächst. Es bedürfe einem kontinuierlichen Prozess des Lernens, der Reflexion und der aktiven Beteiligung an der Gestaltung des eigenen Berufsbildes.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Berufsstolz in der Pflege eine essenzielle Rolle spielt. Er fördert nicht nur die persönliche Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Pflegenden, sondern verbessert auch die Qualität der Patientenversorgung. Durch die Stärkung des Berufsstolzes können Pflegende effektiver auf die Herausforderungen ihres Berufs reagieren und einen positiven Einfluss auf die gesamte Pflegebranche nehmen.

Quelle: Quernheim, German; Zegelin, Angelika (2022): Berufsstolz – Das Mutmachbuch; 2. Auflage, Bern: Hogrefe Verlag