Igar Gebert
Meine Karriere begann ich als Pfleger in einem Altenheim. Es erfüllte mich mit großer Freude, für Menschen in ihrem letzten Lebensabschnitt zu sorgen. Ich erhielt Wertschätzung und Dankbarkeit für meine Arbeit zurück, was mir ein gutes Gefühl gab.
Eines Tages trat ein älterer Herr in mein Leben, der anders war als die meisten Bewohner des Heims. Ihm war es sehr wichtig, auch im Altenheim gut gekleidet zu sein. Er war ein Geschäftsmann und trug Hemden mit Anzugshosen, dazu Hosenträger, da er im Alter dünner geworden war. Seit seiner Ausbildung war er immer im Anzug unterwegs, erzählte er mir. Wir verstanden uns prächtig und wenn ich morgens zu ihm in sein 22 Quadratmeter großes Zimmer kam, dann fühlte es sich nicht wie Arbeit an, sondern eher wie ein Besuch bei einem Freund.
Ich habe viel von diesem älteren Herrn gelernt. Er betonte, dass es im Geschäftsleben, aber auch zwischenmenschlich, das Allerwichtigste sei, den Menschen aufrichtig zuzuhören, um wirklich zu verstehen, was sie auf dem Herzen haben. Damals wusste ich noch nicht, wie sehr er mich mit diesen Worten prägen würde.
Es war ein trauriger Tag, als diese Person zunehmend an Schwäche litt und sich nicht mehr allein anziehen konnte. Aus Zeitmangel zogen die Schwestern im Tagesdienst ihm einen weiten Pulli und eine Jogginghose an, obwohl er sich in solchen Kleidungsstücken unwohl fühlte. Trotzdem war er zu schwach, um sich zu beschweren. Nach dem Frühstück zog er sich mit letzter Kraft in sein Zimmer zurück, um sich mit seinen eigenen Kleidungsstücken zu kleiden. Er wollte in Würde gehen und ein selbstbestimmtes Leben im Alter führen. Ich glaube, dass er tief im Inneren wusste, dass es für ihn Zeit war zu gehen, aber er wollte bis zum Ende seine Würde bewahren. Es ist bedauerlich, dass diese Person am Ende ihres Lebens so leiden musste. Es ist wichtig, dass wir uns um unsere älteren und kranken Mitmenschen kümmern und sicherstellen, dass sie in einer Weise unterstützt werden, die ihren Wünschen und Bedürfnissen entspricht. Jeder Mensch ist einzigartig und verdient es, respektvoll behandelt zu werden. Wir sollten sicherstellen, dass ältere Menschen die Möglichkeit haben, ihr Leben so zu gestalten, wie sie es möchten, und dass sie bis zum Ende ihre Würde bewahren können.
Deshalb setze ich heute mein Wissen ein, um älteren Menschen, ihren Angehörigen und auch pflegenden Angehörigen eine Entlastung im Alltag und eine Alternative zum Altenheim bieten zu können. Pflege ist für mich eine reine Herzensangelegenheit. Es ist ein erfüllendes Gefühl zu sehen, wie alle Beteiligten in einem harmonischen und geregelten Alltag zusammenfinden. Durch eine genaue Einschätzung vor Ort kann der individuelle Bedarf eines Klienten erfasst werden. Neben der 24-Stunden-Pflege, können auch andere pflegerische Bedürfnisse, die für eine gute Pflege entscheidend sind eruiert werden, um eine bestmögliche Versorgung zu erbringen.
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