Kapitel 4: Die Suche nach dem Taxifahrer

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Reiner Henrich

Kapitel 4

Hedwigs Ermittlungen haben sie tiefer in das Geheimnis um den schattenhaft­en Besucher und das verschwundene Medikament geführt. Der Name „Frau Schmidt“, so vermutete Hedwig, spielte eine entscheidende Rolle in diesem Rätsel. Doch noch fehlten ihr die entscheidenden Puzzleteile.

Entschlossen setzte sie ihre Suche fort und widmete sich nun der Aufgabe, den Taxifahrer Hans ein drittes Mal aufzuspüren. Hans war der einzige Zeuge, der direkt mit dem schattenhaft­en Besucher in Verbindung gebracht werden konnte und sie wusste, dass ihr ein entscheidender Punkt entgeht. Sie hoffte, dass er weitere Informationen liefern konnte, um das Rätsel zu klären.

Hedwig fand Hans erneut im Café. Er war erleichtert, sie zu sehen, und begrüßte sie mit einem freundlichen Lächeln. „Haben Sie weitere Informationen für mich, Hans? Oder konnten Sie etwas an der Person erkennen?“ fragte sie und versuchte, ihre Aufregung zu verbergen.

Hans überlegte einen Moment. „Ich erinnere mich daran, dass die Person, flüsternd ins Auto gestiegen ist, was mir in dem Moment seltsam vorkam… Und die Person war so nervös, sie schaute sich andauernd um, ob irgendjemand gefolgt ist, das war schon verdächtig! Leider konnte ich aber nichts Auffälliges erkennen, es war so dunkel, da es ja spät nachts war. Außerdem die Frage nach Frau Schmidt, daran stimmt irgendwas nicht.“

Hedwig notierte sich die neuen Informationen und bedankte sich bei Hans und versprach, ihn auf dem Laufenden zu halten. Als sie das Café verließ, wusste sie, dass die Zeit drängte. Es war klar, dass der schattenhaft­e Besucher nachts sein Unwesen trieb, und sie musste herausfinden, warum.

Zurück im Pflegeheim konzentrierte sich Hedwig erneut auf Frau Schmidt. Sie spürte, dass diese Frau mehr wusste, als sie preisgab. „Frau Schmidt“, begann sie vorsichtig, „es ist wichtig, dass Sie mir alles erzählen, was Sie über den schattenhaft­en Besucher wissen. Warum hat er nach Ihrem Namen gefragt? Haben Sie eine Ahnung?“

Frau Schmidt sah nervös aus dem Fenster und seufzte schließlich. „Ich habe Schulden“, gestand sie leise. Und erneut sagte sie mit zitternder Stimme: „Und ich habe darüber nachgedacht, das Medikament im Internet zu verkaufen, um sie abzubezahlen. Aber ich habe es nicht getan, ich schwöre es.“

Hedwig sah die Verzweiflung in Frau Schmidts Augen. Sie glaubte ihr und spürte, dass diese Frau in eine gefährliche Situation geraten war. Doch die Frage blieb: Warum wollte jemand dieses Medikament stehlen?

Die Nacht senkte sich erneut über das Pflegeheim „Sonnenschein“, und Hedwig saß in ihrem Büro, um die Informationen zu ordnen. Sie wusste, dass sie einen wichtigen Schritt vorangekommen war, aber das Rätsel war noch lange nicht gelöst. Der schattenhaft­e Besucher und das verschwundene Medikament waren nach wie vor ein Mysterium, das sie unbedingt aufklären musste.

Hedwig hatte nun einige entscheidende Informationen gesammelt: Den Namen des Taxifahrers Hans, die Uhrzeit des nächtlichen Besuchs und den Fokus auf den Namen „Frau Schmidt“. Doch das Rätsel war noch immer in Dunkelheit gehüllt, und die Antworten schienen in weiter Ferne zu liegen.

In den folgenden Tagen konzentrierte sich Hedwig auf die Besucherlisten des Pflegeheims. Sie wollte herausfinden, wer in der fraglichen Nacht Frau Schmidt besucht hatte. Sie vermutete, dass dieser Besucher möglicherweise mehr über das Verschwinden des Medikaments wusste. Nach gründlicher Recherche identifizierte sie den Besucher, der in der fraglichen Nacht Frau Schmidt aufgesucht hatte:

Es war der Neffe von Frau Bauer, einer anderen Patientin im Pflegeheim.

Hedwig nahm sich vor, diesen Neffen zu befragen. Vielleicht konnte er Licht ins Dunkel bringen. Sie suchte Frau Bauer auf und fragte nach ihrer Meinung zu dem Besuch ihres Neffen. Frau Bauer schien überrascht zu sein und sagte: „Mein Neffe, Tobias, war schon eine Weile nicht mehr hier. Ich hatte keine Ahnung, dass er gekommen ist.“

Hedwig führte ein Gespräch mit Frau Bauer und erfuhr, dass Tobias in der Vergangenheit Schwierigkeiten mit Drogen gehabt habe und einige Schulden angehäuft­ habe. Es war offensichtlich, dass er in finanziellen Schwierigkeiten steckte. Aber konnte er wirklich etwas mit dem verschwundenen Medikament zu tun haben?

Nachdem Hedwig Frau Bauer verlassen habe, machte sie sich auf die Suche nach Tobias. Sie fand ihn schließlich in einer heruntergekommenen Wohnung in der Nähe des Pflegeheims. Er war überrascht, sie zu sehen, und schien nervös.

„Tobias“, begann Hedwig, „ich habe gehört, dass du vor einiger Zeit im Pflegeheim ‚Sonnenschein‘ warst. Kannst du mir erklären, warum du dort warst und nach Frau Schmidt gefragt hast?“

Tobias schluckte und blickte nervös zur Seite. „Ich habe Schulden, okay? Und jemand hat mir erzählt, dass ich das Medikament von Herrn Müller verkaufen könnte, um sie zu begleichen. Außerdem habe ich eine Anzeige von einer Frau Schmidt im Internet gesehen, die es verkaufen wollte. Sie lebt bei euch. Als die Anzeige nicht mehr da war, war ich so unter Druck, dass ich nachschauen musste, ob das Medikament noch da war. Das war es und so habe ich es mitgenommen. Aber dann habe ich es bereut. Ich habe es nicht verkauft­, ich schwöre es.“

Hedwig spürte, dass Tobias die Wahrheit sagte, und sie konnte seine Verzweiflung sehen. Es schien, als ob er in eine gefährliche Situation hineingeraten war, ohne die Konsequenzen zu verstehen.

Die Ermittlungen haben eine Wendung genommen. Es schien, als ob Tobias das Medikament genommen habe, aber nicht, um es zu verkaufen. Doch die Frage blieb: Wer hat ihm dazu geraten? Und war der schattenhaft­e Besucher, der in der Nacht auftauchte, diese Person?

Hedwig wusste, dass sie noch tiefer Graben musste, um die letzten Puzzleteile dieses komplexen Rätsels zusammenzufügen. Die Dunkelheit über dem Pflegeheim war undurchdringlich, aber sie war entschlossen, das Geheimnis zu lüft­en und die Bewohner vor weiterem Unheil zu schützen.

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