All about Team

„Das Geheimnis, mit allen Menschen in Frieden zu leben, ist, jeden seiner Individualität nach zu verstehen.“ Diese Aussage des deutschen Pädagogen Friedrich Ludwig Jahn aus dem 19. Jhdt. war sicherlich auf das soziale Zusammenleben bezogen und sollte aufzeigen, dass alle Menschen so unterschiedlich sind, wie es unterschiedlicher nicht geht und preiste die Individualität der Menschheit an. Ein Glaubenssatz, der in der heutigen schnelllebigen Zeit oftmals in Vergessenheit gerät, aber dennoch wichtig ist. Auch in der Teambildung gilt es, die Interpretation dieser Aussage zu berücksichtigen, denn schließlich geht es dabei auch um eine Form des sozialen Interagierens. Da die meisten Menschen den Großteil ihres Tages bei der Arbeit verbringen, sollten die Arbeitgeber viel mehr Wert darauflegen, wer mit wem arbeitet und ob diese Menschen als Kolleginnen oder Kollegen zusammenpassen. Gerade in der Pflege, wo es auf eine gute Teamarbeit ankommt, müssen die Mitarbeiter sich aufeinander verlassen können und verstehen, welches Teammitglied welche Rolle übernimmt. In diesem Beruf wird die richtige Teambildung und -entwicklung nochmal wichtiger, weil es um die Verantwortung für andere, hilfsbedürftige Menschen geht, da darf nichts falsch laufen. Um zu wissen, wer welche Rolle übernimmt und welche Rollen es überhaupt zu verteilen gibt, hat es bereits zahllose Analysen und Statistiken verschiedenster Experten gegeben, einig sind sich die meisten über sechs unterschiedliche Teamtypen und über einige Prinzipien, nach denen der Arbeitgeber handeln sollte. Das wichtigste Prinzip ist es, jeden Menschen seiner Individualität nach zu behandeln, verschiedene Teamtypen brauchen auch unterschiedlichen (emotionalen) Umgang. Die eigene Individualität darf dabei nicht zu kurz kommen, der Arbeitgeber muss sich auch selbst reflektieren können. In ihr oder ihm ist einer dieser Typen auch stärker ausgeprägt, man kann dabei lernen, wie man nach außen wirkt und wie man mit sich selbst umgehen kann. Die Leute, welche in einem Team zusammenarbeiten, sollten ein gewisses Mitspracherecht bekommen, was ihre Kolleginnen und Kollegen angeht. Selbstverständlich können nicht alle Wünsche berücksichtigt werden, aber eine deutliche Kommunikation über Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter, die man auf gar keinen Fall dabei haben möchte, mit denen man einfach nicht zurechtkommt oder auch deren Glaubenssätze und Weltanschauungen den eigenen deutlich widersprechen, erleichtert die Situation für alle Beteiligten. Zum Stichwort Kommunikation: in einem Team darf es keine Hemmungen geben, Probleme oder andere Umstände, die einen oder mehrere Mitglieder stören, anzusprechen. Außenstehende müssen sofort eingreifen, falls es einmal soweit kommen sollte. Ebenfalls eingreifen sollte man, wenn man bemerkt, dass es zu einer wettbewerbsähnlichen Situation innerhalb des Teams kommt und die Leute nur mehr als Gruppe zusammenarbeiten. Und nun zu den verschiedenen Typen im Team und wie man sie am besten verstehen kann. Je unterschiedlicher die Aufgaben sind und je mehr solcher Typen vorhanden sind, desto erfolgreicher werden die Ergebnisse sein, welche das Team erreichen kann. Die sechs Typen finden sich meistens in jedem Team, jeder kann etwas anderes besonders gut und darauf sollte man auch persönlich aufbauen. Es gibt „den MACHER“, „den TEAMPLAYER“, „den INNOVATOR“, „den ANALYTIKER“, „den NETZWERKER“ und „den VISIONÄR“. Der Macher ist derjenige, der das Team antreibt, gerne anpackt, sehr strukturiert arbeitet, sich dementsprechend seine Zeit gut einteilen kann und meist durchsetzungsfähig ist. Seine Schwächen sind, dass er sich oft selbst unter Druck setzt und das auf andere überträgt und dass er sich schwer damit tut, Aufgaben zu delegieren. Oft wird er auch mit egoistischen Zügen assoziiert, was meistens nur ein Vorurteil ist. Der Teamplayer ist der Vermittler in der Gruppe, ein absoluter Gruppenmensch, der seine eigenen Bedürfnisse hintenanstellt und immer nach Harmonie strebt, was zu einer guten Atmosphäre innerhalb des Teams führt. Negative Züge des Teamplayers sind inkonsequent in seinen eigenen Aufgaben zu sein, weil er die oft abbricht, um anderen zu helfen und Teamplayer können schlechter mit Konflikten umgehen und tendieren dazu, jenem aus dem Weg zu gehen. Analytiker scheuen sich vor Veränderungen und unvorhergesehenen Ereignissen, haben immer die Fakten parat und sind stark nach Sicherheit und Stabilität bemüht, was man an der strukturierten Arbeitsweise erkennt. Ihre Schwächen erkennt man daran, dass sie oft unbeliebt ist, da sie durch ihre offene und direkte Art alle Probleme logisch betrachten und sich nicht scheuen, dies den Kolleginnen und Kollegen mitzuteilen. Beim Netzwerker erklärt die Bezeichnung schon, dass er immer die richtigen Beziehungen hat und so gut wie alles von außen beschaffen kann, weil er sich so gut wie in allem auskennt. Dadurch enttäuscht er seine Erwartungen aber oft selbst, da er die Messlatte zu hoch setzt und sich oft zurückhalten muss, um die Partner nicht zu enttäuschen. Der Visionär ist so ein bisschen der Sternengucker, der alles im Überblick hat, aber dazu neigt, zu viele Fantasien und Vorstellungen zu vereinen und damit einige Ideen in den Sand zu setzen. Immerhin sind das diejenigen, die die innovativen Ziele in das Team bringen, das große Ganze aber zu sehr fokussieren. Wenn man diese Typen erst einmal kennt und v.a. erkennen kann, tut man sich als Arbeitgeber leichter effektive Teams zu bilden, als Mitarbeiterin und Mitarbeiter kann man seine Kolleginnen und Kollegen besser einschätzen.

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Reiner Henrich