Kann ich Diabetes vorbeugen?

Ja, das kann man, wenn man sein individuelles Risiko einschätzen kann. Die beiden unterschiedlichen Typen von Diabetes unterscheidet man darin, wie der Körper die Insulinproduktion quasi verhindert. Beim Typ-1 greift das körpereigene Immunsystem die Betazellen der Insulin produzierenden Bauchspeicheldrüse an, sodass diese wenig oder gar kein Insulin mehr produzieren kann. Beim Diabetes mellitus Typ-2 wird das Insulin kaum oder träge von den Blutbahnen in die Zellen transportiert, wodurch der Blutzuckerspiegel erheblich ansteigt. Dies schaukelt sich so hoch, dass im späteren Verlauf der Krankheit die körpereigene Bildung von Insulin nachlässt. Dieser Typ wird eigentlich auch „Altersdiabetes“ genannt, wobei in den letzten Jahren immer mehr junge Menschen daran erkrankt sind. Dafür sorgen übermäßiges Bauchfett, mangelhafte Ernährung und üppiges Essen. Um nun sein individuelles Risiko einschätzen zu können, gibt es den Diabetes-Risiko-Test, der mit Daten der Brandenburger Ernährungs- und Krebsstudie seit dem Jahr 1994 entwickelt wurde und als ein Ergebnis dieser hervorgeht. Mit den aktuellen Daten kann der Test bis 10 Jahre in die Zukunft prognostizieren. Der Sinn dahinter ist, dass über die in dem Test genannten Risikofaktoren das eigene Risiko ermittelt werden kann und im besten Fall etwas an den Lebensumständen geändert wird, um das Risiko zu senken. Für jeden Faktor gibt es dann Punkte, die je nach Antwort verteilt werden. Am Ende werden die Punkte addiert und mithilfe einer Liste kann das Risiko eingeschätzt werden. Grundsätzlich gilt: Je mehr Punkte, desto höher ist das Risiko innerhalb der nächsten zehn Jahre an Diabetes mellitus Typ-2 zu erkranken, wenn nichts an den Lebensumständen geändert wird. Es gibt einige wissenschaftlich fundierte Faktoren, die je nach Risiko kategorisiert und geordnet sind. Im Folgenden werden die Faktoren der Reihe nach gelistet, wie sie im Test zu finden sind. Beginnend mit dem Alter – je älter, desto höher das Risiko. Als Zweites der Faktor Taillenumfang, welcher das angelagerte Bauchfett einschätzen soll, welches als maßgeblicher Risikofaktor für viele Krankheiten gilt. Bluthochdruck ist ein Faktor, der das Risiko negativ beeinflusst. Bei der Körpergröße gilt: je größer der Mensch, desto geringer das Risiko. In dem Test gibt es also für größere Menschen weniger Punkte. Die körperliche Aktivität beeinflusst das Risiko nicht nur auf eine Art: je mehr sich ein Mensch bewegt, desto geringer ist das Risiko. Bei körperlicher Aktivität, egal welcher Art baut man irgendwann Bauchfett ab, was das Risiko sinken lässt. Ebenso fördert Bewegung die körpereigene Insulinproduktion und kurbelt zudem den Stoffwechsel an, sodass Bauchfett nicht mehr so schnell ansetzen kann. Wer also in dem Test bei diesem Faktor viele Punkte hat, sollte schleunigst anfangen, sich mehr zu bewegen. Die Ernährung mit Vollkornprodukten ist ein positiver Faktor, denn je mehr Vollkornprodukte man zu sich nimmt, desto besser. Eine übermäßige Aufnahme von Kohlenhydraten hingegen fördern die Erkrankung. Beim Fleischkonsum kommt es auf das rote Fleisch an: je mehr Schwein- und Rindfleisch man isst, desto höher ist das Risiko an Diabetes zu erkranken. An alle Raucher: auch Diabetes wird neben so vielen Krankheiten dadurch gefördert. Der letzte genannte Faktor ist das Kaffee trinken. Kaffee in Maßen und ohne Zucker senkt sogar das Risiko an Diabetes zu erkranken. Für alle Interessierten: dieser Test ist online unter dem Link Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke: Diabetes-Risiko-Test (dife.de) (www.dife.de/news/diabetes-risiko-test/#c693) zu finden.

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Reiner Henrich