Warum manche Schmerzmittel dem Magen schaden und wie man vorsorgen kann

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Reiner Henrich

Wenn Schmerzen auftreten, greifen viele Menschen zu Schmerzmitteln. Während diese Medikamente oft Linderung bringen, können einige von ihnen unseren Magen belasten. Hier erfährst du, warum das so ist, und wie du dein Risiko minimieren kannst.

COX-Hemmer: Ein tieferer Einblick

Manche Schmerzmittel, bekannt als COX-Hemmer, gehören zu den am häufigsten verwendeten Medikamenten. Dazu gehören bekannte Medikamente wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure und Diclofenac. Aber was genau sind COX-Hemmer? COX steht für “Cyclooxygenase”, ein wichtiges Enzym in unserem Körper. Es spielt eine Schlüsselrolle bei der Produktion von Prostaglandinen, Moleküle, die eine Reihe von Funktionen im Körper ausführen, von der Schmerzauslösung bis zur Fieberentwicklung. Durch die Hemmung der Cyclooxygenase können COX-Hemmer die Bildung von Prostaglandinen reduzieren und so Schmerzen lindern.

Das Dilemma des Magenschutzes

Prostaglandine haben jedoch nicht nur unerwünschte Wirkungen. Sie spielen auch eine zentrale Rolle beim Schutz unseres Magens. Sie regulieren die Produktion von Magensäure und fördern die Bildung eines schützenden Schleims in der Magenwand. Wenn wir COX-Hemmer einnehmen, kann dies die schützende Wirkung von Prostaglandinen auf den Magen verringern. Das Resultat? Mehr Magensäure und weniger schützender Schleim. Diese Kombination kann den Magen reizen und im Laufe der Zeit zu Problemen, wie bspw. Magengeschwüren führen.

Verschiedene COX-Hemmer und ihre Auswirkungen

Es ist wichtig zu verstehen, dass es verschiedene Typen von COX-Hemmern gibt, hauptsächlich COX-1 und COX-2. Unselektive COX-Hemmer beeinflussen beide Typen, während selektive COX-2-Hemmer nur COX-2 beeinflussen. Während COX-2-Hemmer magenschonender sind, könnten sie jedoch das Risiko für bestimmte Herzprobleme erhöhen.

Vorbeugende Maßnahmen

Zum Glück gibt es Möglichkeiten, das Risiko von Magenproblemen, ausgelöst durch COX-Hemmer, zu verringern:

  1. Richtige Dosierung: Es ist entscheidend, Schmerzmittel nur in der empfohlenen Dosierung und so kurz wie möglich einzunehmen.
  2. Kombinationstherapie: In einigen Fällen verschreiben Ärzte zusätzliche Medikamente, wie Protonenpumpenhemmer, die die Magensäureproduktion verringern.
  3. Vorsicht bei Kombination: Die Kombination von Schmerzmitteln mit anderen Medikamenten, wie z.B. Cortison, kann das Risiko von Magenproblemen erhöhen. Es ist wichtig, den Arzt über alle eingenommenen Medikamente zu informieren.

Fazit

Schmerzmittel sind wertvolle Werkzeuge zur Linderung von Beschwerden. Indem man sich ihrer potenziellen Auswirkungen auf den Magen bewusst ist und vorbeugende Maßnahmen ergreift, kann man sowohl Schmerzen lindern als auch den Magen schützen. Bei Bedenken sollte man immer einen Arzt oder Apotheker konsultieren.

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